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Das verdienst du
Wenn du eine Ausbildung machst, hast du Anspruch auf eine angemessene Vergütung. Die Höhe unterscheidet sich je nach ausgewähltem Beruf, Branche und Region, in der dein Ausbildungsbetrieb ansässig ist.
Während einer dualen Ausbildung steht dir eine angemessene Vergütung zu. Angemessen bedeutet unter anderem, dass du eine fühlbare finanzielle Unterstützung erhältst und mit fortschreitender Berufsausbildung auch mehr verdienst: Deine Vergütung sollte mindestens jährlich steigen. Übrigens ist dein Ausbildungsbetrieb gesetzlich verpflichtet, dir spätestens am letzten Arbeitstag des laufenden Monats die Vergütung auf dein Konto zu überweisen.
Ausbildungsvergütungen sind unterschiedlich hoch
Die Höhe deiner Ausbildungsvergütung hängt davon ab, in welchem Beruf, in welcher Branche und in welchem Bundesland du dich ausbilden lässt. Auch im selben Beruf kann das Gehalt ungleich ausfallen. Wenn du zum Beispiel Bürokaufmann in einer Bank lernst, gilt für dich die „Bankvergütung“. Lernst du diesen Ausbildungsberuf aber in einem Gastronomieunternehmen, bekommst du die niedrigere „Gastronomievergütung“. Diese Regelung ist bei allen Auszubildenden anzuwenden, die in einer anderen als der berufsspezifischen Branche lernen.
Viele Branchen haben tarifliche Regelungen
In den meisten Branchen haben Arbeitgeber und Gewerkschaften vereinbart, wie viel Auszubildende verdienen. Gelten für dich tarifliche Regelungen, muss dir dein Ausbildungsbetrieb eine Vergütung nach dem jeweiligen Tarifvertrag der Branche zahlen. Die vereinbarte Branche steht in deinem Ausbildungsvertrag. Wenn du wissen möchtest, welche tarifvertraglich geregelte Ausbildungsvergütung dir derzeit zusteht, kannst du einen Blick in das Tarifregister Berlin und Brandenburg werfen.
Ohne tarifliche Regelungen bekommst du meist weniger Geld
In manchen Branchen gibt es keine tariflichen Regelungen. Dann orientiert sich der Ausbildungsbetrieb bei der Bezahlung deiner Vergütung an ähnlich strukturierten Betrieben und Branchen oder er zahlt dir eine Durchschnittsvergütung. Die Höhe dieser Durchschnittsvergütung ermittelt jährlich das Bundesinstitut für Berufsbildung. Grundsätzlich gilt: Wenn du eine Ausbildung in einem nicht tarifgebundenen Betrieb machst, darfst du höchstens 20 Prozent weniger bekommen als andere Azubis in deiner Branche und Region im Schnitt verdienen.
Vergütung bei veränderter Ausbildungsdauer
Mitunter weicht die Dauer deiner Ausbildung von der Regelausbildungszeit ab. Das kann sich auf deinen Verdienst auswirken. Wenn sich deine Ausbildungszeit etwa aufgrund deiner beruflichen Vorbildung verkürzt, hast du Anspruch auf eine höhere Ausbildungsvergütung. Bei einer Verkürzung der Ausbildung aufgrund deiner schulischen Vorbildung besteht für dich dagegen kein Anspruch auf eine höhere Vergütung. Es sei denn, der für dich gültige Tarifvertrag sieht das vor. Verlängert sich deine Ausbildung, weil du beispielsweise die Abschlussprüfung nicht bestanden hast, bekommst du die Vergütung des letzten Ausbildungsabschnittes bezahlt.
Auch gut zu wissen
Nicht zuletzt können auch andere Faktoren Einfluss auf deine Vergütung nehmen.
- Machst du Überstunden, kannst du dir diese über die tägliche Ausbildungszeit hinausgehende Beschäftigung vergüten oder durch Freizeit ausgleichen lassen.
- Gewährt dir dein Ausbildungsbetrieb sogenannte Sachbezugswerte wie Verpflegung oder Unterkunft, darf er den Gegenwert von der Ausbildungsvergütung abziehen. Allerdings muss er mindestens ein Viertel der Bruttovergütung tatsächlich auszahlen.
Bitte bedenke
Letztendlich ist es wichtig, dass du mit deinem Job zufrieden bist. Deshalb wähle deinen Ausbildungsberuf nicht nur nach der Vergütung aus.