IHK-Empfang
Rund 120 Gäste kamen zum IHK-Empfang der Remscheider Wirtschaft
IHK-Empfang der Remscheider Wirtschaft
Rund 120 Gäste kamen zum IHK-Empfang der Remscheider Wirtschaft
Die Lage ist ernst, aber die Chancen für die Remscheider Industrie sind groß – so kann man zusammenfassen, was Dr. Peter Schniering beim IHK-Empfang der Remscheider Wirtschaft präsentiert hat. Schniering ist Gründer und Geschäftsführer des Transformations-Think Tanks Future Cleantech Architects, einer der führenden Denkfabriken zum Thema weltweit – mit Sitz in Remscheid.
Rund 120 Gäste folgten der Einladung der IHK in das Restaurant Schützenhaus am 7. November. Das Thema des Abends – Energiewende - war mit Schniering als Gastredner klar, nahm weiter an Kontur an mit dem Podiumsgespräch mit Dirostahl-Geschäftsführer Dr. Roman Diederichs (IHK-Vizepräsident), Uni-Rektorin Prof. Birgitta Wolff und eben Schniering. Radio-RSG-Chefredakteur Thorsten Kabitz moderierte.
In seinem Vortrag stellte Schniering Probleme der deutschen Wirtschaft wie hohe Energiepreise, Bürokratie, fehlende Digitalisierung, strategische Fehler der Automobilindustrie oder redundante Innovationsstrukturen deutlich heraus. Gleichzeitig machte er klar, warum das Bergische Land und im speziellen Remscheid von der Energiewende profitieren kann, wenn die richtigen Wege eingeschlagen werden. Das industrielle Rückgrat der Region sei dafür kein Hindernis, sondern Grundvoraussetzung: „Industrie IST die Energiewende“, sagte Schniering. Weil ohne Schwerindustrie keine Windkraftanlagen oder Wasserstoff-Infrastruktur gebaut werden könne. Schniering machte allen Mut, diese Chancen zu nutzen. Es gelte zweigleisig zu denken: Bestand erhalten, Innovationen ansiedeln. Ebenso müssten internationale Talente angezogen werden. Das Stadtbild müsse verbessert werden – vor allem auch der ÖPNV. „Die Anbindung ist ein Hemmschuh.“ Vor allem müsste es viel mehr Ambition geben: „Sie haben keine Chance mit einem Mittelweg.“
Prof. Birgitta Wolff unterstrich die Ausführungen Schnierings. Viele Probleme, die sich aus der notwendigen Transformation ergeben, könnten mit der Industrie-Expertise gelöst werden. Gleichzeitig wies sie darauf hin, dass die Uni auch die Nachfrage nach Fachkräften bedienen könne.
Thorsten Kabitz stellte nach den Ausführungen eine gewisse Gründerzeitstimmung fest – und wollte von Dr. Roman Diederichs wissen, ob diese auch im Alltag zu spüren sei. Der Stahl-Unternehmer schränkte das etwas ein. Einerseits müsse man den Weg in die Zukunft gehen. Andererseits seien die politischen Lösungen dafür bisher nicht ausreichend und eher Wunschdenken. Er kritisierte die Unsicherheit bei der künftigen Energieversorgung etwa durch Wasserstoff, die steigenden Preise der CO2-Zertifikate und damit Wettbewerbsnachteile mit dem außereuropäischen Ausland. Er brauche keine Subventionen – Steuern auf dem Mindestmaß würden schon ausreichen, um Innovationskräfte zu fördern. Schon jetzt arbeite er mit Start-ups zusammen, um Innovationen anzuschieben. „Wir fangen bei uns an“, sagte er. Aber Transformation sei eben eine Ausgabe aller.
IHK-Vizepräsidentin Bärbel Beck hatte schon im Grußwort die Arbeit im „dynamischen Präsidium“ gelobt und auf die anstehende Entstehung des neuen Outlets Centers verwiesen. Das wolle die IHK, wie vom Präsidium beschlossen, wohlwollend und kritisch begleiten. Michael Wenge, Hauptgeschäftsführer, beendete den offiziellen Teil des Abends mit dem Hinweis darauf, dass es ein positives Signal für die Stadt Remscheid sei, dass Philipp und Ralph Dommermuth in die Stadt investieren, um das bis dato „nachhaltigste Shopping-Center Europas“ zu bauen.
Im Anschluss durften die Gäste die Küche des Restaurants Schützenhaus genießen und Kontakte pflegen.
© Wolf Sondermann
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