Blauer Teppich 2025
IHK-Präsidentin Gisela Kohl-Vogel: Mit KI auf die Überholspur kommen
Künstliche Intelligenz (KI) fördern statt überregulieren – das forderte Gisela Kohl-Vogel, Präsidentin der IHK Aachen, beim IHK-Dialogforum Blauer Teppich vor rund 550 Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Sie warnte davor, durch unverhältnismäßige Regulierungen und Bürokratielast Innovationen und Wettbewerbsfähigkeit auszubremsen. "Europa droht bei KI im globalen Wettbewerb den Anschluss zu verlieren, wenn wir nicht endlich auf unsere Stärken setzen und gezielt deutlich mehr Investitionen in Schlüsseltechnologien, Bildung und internationale Kooperationen tätigen", betonte Kohl-Vogel.
IHK-Präsidentin Gisela Kohl-Vogel ruft auf zu mehr Mut und Entschlossenheit bei der Förderung und Anwendung von KI-Technologien.
© Andreas Schmitter / IHK Aachen
Doch Investitionen in Forschung und Entwicklung allein reichen nicht aus. "Entscheidend wird sein, wie schnell und effektiv die entwickelten Technologien in den industriellen und gesellschaftlichen Alltag integriert werden können", sagte die IHK-Präsidentin und rief auf zu mehr Mut und Entschlossenheit bei der Förderung und Anwendung von KI-Technologien. "Wir müssen gestalten, nicht verwalten", ermunterte Kohl-Vogel die Politikerinnen und Politiker in Düsseldorf und Berlin, letztlich aber auch alle Unternehmen im IHK-Bezirk.
Monika Löber, stellvertretende Geschäftsführerin der Kompetenzplattform KI.NRW
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Dass die Voraussetzungen in Nordrhein-Westfalen bestens sind, verdeutlichte Monika Löber, stellvertretende Geschäftsführerin der Kompetenzplattform KI.NRW: "Unser Bundesland verfügt über ein sehr lebendiges KI-Ökosystem und beherbergt etwa mit dem renommierten Lamarr-Institut für maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz eines von sechs Bundeskompetenzzentren für angewandte KI. Der IHK-Bezirk Städteregion Aachen sowie die Kreise Düren, Euskirchen und Heinsberg bilden die starke Flanke im Westen, zum Beispiel mit wegweisender KI-Forschung am Forschungszentrum Jülich sowie dem Hochleistungsrechner Jupiter, der zu den weltweit leistungsfähigsten Supercomputern gehören wird. Die Nähe zu Rechenkapazität ist hier ein bedeutender Standortvorteil. Ein ebenfalls zentraler Akteur ist die RWTH Aachen University als eine der führenden technischen Universitäten in Deutschland. Sie spielt eine zentrale Rolle in der Entwicklung, Erforschung und Anwendung von KI."
Prof. Dr. Holger Hoos, Alexander von Humboldt-Professor und Lehrstuhlinhaber Methodik der Künstlichen Intelligenz an der RWTH Aachen
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Professor Dr. Holger Hoos, Alexander-von-Humboldt-Professor und Lehrstuhlinhaber Methodik der künstlichen Intelligenz an der RWTH Aachen, sprach beim Blauen Teppich unter anderem über Sicherheitsaspekte bei KI. "Es ist wichtig, dass in den Bereichen KI-Zuverlässigkeit und -Sicherheit Grundlagenforschung betrieben wird. Hier ist die RWTH Aachen ideal positioniert – nicht nur in NRW und in Deutschland, sondern auch in Europa und der Welt. Um weltweit eine Führungsrolle beim Thema KI-Sicherheit und Zuverlässigkeit einzunehmen, brauchen wir die Unterstützung der Landes- und Bundesregierung sowie der Europäischen Union", betonte Professor Dr. Hoos.
Sebastian Schall, CFO von Black Semiconductor GmbH
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Der Energiebedarf für KI-Systeme wird drastisch steigen. Dieses Problem will das Aachener Start-up Black Semiconductor GmbH mit seiner innovativen Technologie lösen, und zwar durch optische Verknüpfungen von unzähligen Chips. Die Chips werden so miteinander vernetzt, dass die Grenzen zwischen ihnen verschwimmen und sie dadurch leistungsfähiger werden. CFO Sebastian Schall betonte: "Das, was wir tun, bringt so eine gewaltige Veränderung mit sich wie die Erfindung der Dampfmaschine." Das Unternehmen hat sich bewusst für den Standort Aachen entschieden und Anfang des Jahres den neuen Firmensitz mit bis zu 15.000 Quadratmetern Produktionsfläche bezogen. "Wir haben hier die besten Voraussetzungen. Die Nähe zu Belgien und den Niederlanden ermöglicht es uns, Fachkräfte von europäischen Top-Universitäten und Halbleiterunternehmen zu finden, die wir dringend brauchen", betonte Schall.
Philipp Reißel, CEO der amber Tech GmbH
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Inwiefern KI-Anwendungen für mehr Freiheit im beruflichen Alltag sorgen können, beschrieb Philipp Reißel, CEO der amber Tech GmbH. "KI kann den Nutzern helfen, doppelte Arbeit zu vermeiden und Zeit zu sparen", sagte Reißel, dessen Unternehmen mit vielen mittelständischen Unternehmen zusammenarbeitet. Dank generativer künstlicher Intelligenz lassen sich interne Informationen schnell und einfach auffinden. Reißel weiß: "Das Vermeiden ineffizienter Suchprozesse steigert letztendlich die Zufriedenheit der Mitarbeitenden." Ein weiterer Pluspunkt: "KI-Technologien können Mitarbeitende dazu befähigen, komplexere Aufgaben in kürzerer Zeit zu erledigen. Das ist ein Beitrag zur Milderung des Fachkräftemangels."
Ina Scharrenbach (CDU), Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen
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Ina Scharrenbach (CDU), Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen, berichtete: "Die Branche für Informations- und Kommunikationstechnik hat sich in NRW zu einer Schlüsselwirtschaft entwickelt. Über 250.000 Arbeitsplätze mit erheblicher Wertschöpfung stellen für die Bewältigung der Zukunftsaufgaben eine hervorragende Ausgangsbasis dar. In vielen Unternehmen kommt heute bereits in vielen Prozessen künstliche Intelligenz zum Einsatz. Auch in der Landesverwaltung heißt es bereits 'KI made in Nordrhein-Westfalen'. Mit der erstmaligen Erprobung eines eigenen KI-Verwaltungsassistenten auf Landesebene legen wir den Grundstein, um die digitale Verwaltung von morgen heute schon zu gestalten. In zahlreichen Kommunen wird heute schon künstliche Intelligenz zum Einsatz gebracht. Insbesondere für die Bearbeitung von Masseverfahren wird damit eine effektive Beschleunigung erreicht." Die Ministerin betonte: "Die Verwaltung darf sich nicht selbst fesseln. Mut zu Innovation und zum Einsatz von Technik ist gefragt."
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Der Blaue Teppich fand am Dienstag, 11. März, im Das Liebig in Aachen statt. Moderiert wurde die Veranstaltung erneut von der bekannten TV-Journalistin Janine Steeger.
Die Podiumsgäste sprachen vor rund 550 Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft über das Potenzial von KI-Technologien.
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Der Besucherandrang war so groß wie nie zuvor. Hier finden Sie einige Impressionen der Veranstaltung:
© IHK Aachen
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Diejenigen, die nicht beim Dialog-Forum der IHK Aachen dabei sein konnten, finden die Aufzeichnung der Podiumsdiskussion demnächst auf dem YouTube-Kanal der IHK Aachen und an dieser Stelle.
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